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Nach einjähriger Pause sammelten Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule (HRS) Loxstedt erstmals wieder außerhalb der Schule Berufserfahrungen: Im Rahmen der Werkstatt-Tage im Haus des Handwerks in Bremerhaven erprobten sie in den vergangenen Wochen ihr Können in unterschiedlichen Berufsfeldern. „Sie hatten dabei nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Schullalltag, sondern entdeckten häufig eine ganz neue Seite an sich“, so Maik Monsees, Fachkonferenzleiter Wirtschaft an der HRS Loxstedt. Viele seien überrascht gewesen, welche ungeahnten Fähigkeiten in ihnen steckten.

 

Bereits seit 2012 bietet die HRS Loxstedt in Kooperation mit dem Haus des Handwerks allen Achtklässlern die Möglichkeit einer zweiwöchigen praktischen Berufsbildung. „Aufgrund der Pandemie sind die Werkstatt-Tage allerdings im vergangenen Jahr entfallen, ebenso wie sie in diesem Jahr um eine Woche verkürzt sind“, so Monsees. Gestartet sind Ende Januar zunächst die Hauptschulklassen mit den Berufsfeldern Hauswirtschaft, Elektro und Metall. Mitte Februar folgten die Realschulklassen. „Die inhaltliche Ausrichtung für die Realschulklassen war komplexer. Auch konnten sie in die Bereiche Friseur, Maler, Medien und Pädagogik hineinschnuppern.“ Ziel dabei sei es gewesen, drei Wunsch-Berufsfelder praktisch zu erkunden und seine Kompetenzen unter Beweis gestellt zu haben. Eine vorausgegangene Potenzialanalyse habe die Wahl der einzelnen Berufsbereiche erleichtert.

 

Vorbereitung auf künftige Praktika

 

Monsees sieht die Werkstatt-Tage vor allem als Vorbereitung auf zukünftige Praktika, die in den Jahrgängen neun und zehn stattfinden. „Die Jugendlichen kommen im Haus des Handwerks erstmals mit der praktischen Arbeits- und Berufswelt in Berührung.“ Die anschließende Gegenüberstellung der Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung durch die Werkstatt-Leiter helfe der Schülerschaft zudem bei der Förderung des Bewusstseins über die persönlichen Stärken und langfristig bei der Auswahl eines geeigneten Praktikums. „Viele Werkstatt-Leiter berichteten uns, dass die Schülerinnen und Schüler sich häufiger schlechter eingeschätzt hatten als die Profis ihre Fähigkeiten abschließend einschätzten“, so Monsees. Auch die Erkenntnis, lieber in anderen Bereichen Erfahrungen sammeln zu wollen, sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

 

Ein Drittel plant handwerkliche Ausbildung

 

Eine Befragung im Anschluss an die Praxiswoche ergab weiterhin, dass rund 80 Prozent aller teilnehmenden Jugendlichen der HRS Loxstedt sehr zufrieden mit den Werkstatttagen waren. Besonders gefiel ihnen der Einblick in unterschiedliche Berufsbereiche sowie die praktische Arbeit mit den Werkstatt-Leitern. „Besonderen Spaß hatten sie vor allem bei den produktionsorientierten Arbeiten – beispielsweise bei dem Anfertigen eines Schlosses oder dem Bau einer Musikbox“, ergänzt Monsees. Oft entdeckten sie auch neue Stärken und Fähigkeiten oder zeigten sich überrascht, dass sie beispielsweise bei langwierigen Feinarbeiten handwerkliches Geschick und vor allem Geduld aufbringen konnten. Am Ende der Praxiswoche konnten sich 30 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen vorstellen, einen handwerklichen Beruf zu erlernen. 25 Prozent schlossen handwerkliche Ausrichtung für ihre künftige Berufswahl aus.

Bild 1: Elektro: Lara und Beeke der Klasse R8a (von links nach rechts) produzieren eine Musikbox

Bild 2:  Friseur: Joyce (R8a) und Pauline (R8c) (von links nach rechts) beschäftigen sich mit Haarpflege und typgerechten Frisuren

Bild 3: Hauswirtschaft: Lia und Schekina (R8b), Miriam (R8c) sowie Hannah (R8b) und Jette (R8a) (von vorne nach hinten) bereiten gesunde Malzeiten zu