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In der vergangenen Woche veranstaltete der neunte Jahrgang der Haupt- und Realschule (HRS) Loxstedt Projekt-Tage rund um das Thema Anne Frank und ihre Freundschaften. Damit leistete die Schülerschaft einen Beitrag zur bundesweiten Kampagne gegen Rassismus und Diskriminierung des Anne Frank Zentrums in Berlin, anlässlich des Geburtstages der ermordeten Jüdin am 12. Juni. „Die Schülerinnen und Schüler haben eine Ausstellung erarbeitet, in der sie frühere mit heutigen Tagebuch-Formen vergleichen, Bedeutung und Lebenslinien der Freundschaften von Anne Frank aufzeigen sowie die Gefahren darstellen, die Freunde und Helfer jüdischer Familien damals auf sich nahmen“, sagt Sonja Henning, Fachkonferenzleiterin Geschichte, Initiatorin und Koordinatorin des Projekts.

 

An insgesamt drei Tagen arbeiteten drei Realschulklassen an unterschiedlichen Schwerpunkten: Die R9a versetzte sich einerseits in die damalige Lage von Anne Frank, verfasste selbst Tagebucheinträge zum Thema Freundschaft, übte sich in Kalligrafie und schrieb die eigenen Tagebuch-Texte in Sütterlin mit Feder und Zeichentusche auf. „Andererseits überlegten sie sich, wie Anne Frank in der heutigen Zeit Tagebuch führen würde“, so Henning. Als Video-Tagebuch, Podcast, einem Facebook-Profil sowie einem Blog-Beitrag übertrugen sie die damalige Zeit in die heutige Medienwelt. Die R9b beschäftigte sich mit den damaligen Helfenden der Familie Frank und dokumentierte ihr Leben und ihren Einsatz in Form von Stop-Motion-Videos und mithilfe unterschiedlicher Materialien wie Papier, Playmobil und Lego-Figuren. „Hier wird beispielsweise auch dargestellt, wie die Geheimtür zum Hinterhaus bzw. das Bücherregal entstand.“ Die R9c widmete sich zudem den Freundschaften Anne Franks, stellte die Beziehung zu ihrer Freundin Hannah Goslar in Lebenslinien dar, nahm Bezug zu den Arten von Freundschaften in der heutigen Zeit und beschäftigte sich mit dem Thema Antisemitismus in Form von Plakaten und Rollenspielen. Henning: „Zum gesamten Projekt erstellte die R9c zudem eine Zeitung, die ebenfalls Teil der Ausstellung ist.“

 

Mit der Beteiligung am Anne Frank-Tag möchte die HRS Loxstedt die Erinnerung an den Nationalsozialismus und die damit einhergehende Juden-Verfolgung mit ihren Gräuel-Taten wachhalten. „Anne Frank ist dazu nur ein Beispiel für Holocaust-Opfer – ihre Bekanntheit erreichte sie durch die Veröffentlichung ihrer Tagebücher“, sagt die Projekt-Koordinatorin. Weiterhin sollten die Schülerinnen und Schüler gegenüber Anfeindungen, Ausgrenzungen und Diskriminierungen sensibilisiert werden. Dabei zeigten die beteiligten Klassen großes Engagement, eine eigene Ausstellung für die Schulgemeinschaft zu entwickeln. Weiterhin planen die Klassenlehrkräfte des neunten Jahrgangs die Projekt-Tage mit einer Tagesfahrt zur Gedenkstätte Bergen-Belsen fortzuführen. „In dem damaligen Konzentrationslager starb Anne Frank im Alter von 15 Jahren“, so Henning abschließend. Weitere Informationen finden alle Interessierten unter www.annefranktag.de.

Titelbild: Die beteiligten Lehrkräfte der Anne-Frank-Projekt-Tage an der HRS Loxstedt (v.l.n.r.): Sonja Henning, Caroline Vogt, Annika Heilgenberg, Alexander Krawelitzki und  Torsten Lange

Bild 1: Die R9a beschäftigte sich mit Tagebuch-Formen von früher und heute.

Bild 2: Die R9b produzierte Stop-Motion-Videos zu den Helfern der Frank-Familie.

Bild 3: Die R9c widmete sich den Freundschaften von Anne Frank.